Echzeller helfen Echzellern (EhE e.V.)
„Echzeller helfen Echzellern“ ist ein Verein der seit Mai 2019 existiert und dafür sorgt, dass Menschen die gerade Hilfe benötigen, durch ehrenamtliche Helfer diese Hilfe empfangen. Helfen und Hilfe anfordern darf und kann jeder. Ich hatte die Möglichkeit, ein Interview mit dem Vorsitzenden des Vereins, Oliver Stoll zu führen. In dem ganzen Interview merkte man deutlich, wie stolz er auf den Verein und vor allem auf jedes einzelne Mitglied ist.
Brücke: „Wie kam Ihnen die Idee den Verein zu gründen?“
Oliver Stoll: „Die Idee entwickelte sich bei einem Gespräch zwischen Gerold Reuhl und Joachim Sylla Joachim Sylla erzählte Gerold Reuhl von einem Fall, bei dem er mit einer kleinen Geldspende den Einkauf eines Familienvaters bezahlte, der von heute auf morgen arbeitslos wurde. Bis staatliche Hilfen greifen, muss man sich selbst versorgen, von seinen Rücklagen leben. Doch diese lassen sich heute nur schwer bilden. Eine örtliche Institution, außer der Kirche gab es nicht. Gerold Reuhl ließ diese Geschichte nicht los und er erzählte mir von dem Ereignis. Wir waren fassungslos, dass es für solche Probleme keine Stelle gab, an die man sich wenden könnte, und wir beschlossen, einen kleinen Arbeitskreis mit anderen Gleichdenkenden zu gründen. Doch schnell ist mir klargeworden, dass dies in der kleinen Runde nicht gestemmt werden könnte. Also schlug ich vor einen Nachbarschaftshilfsverein zu gründen. Am 17.05.2019 wurde der Verein „Echzeller helfen Echzellern“ (EhE e.V.) mit 29 Mitgliedern gegründet. Heute, knapp zwei Jahre später zählt der Verein bereits über 70 Mitglieder.“
Brücke: „Und gibt es denn Schwierigkeiten bei der Umsetzung?“
Oliver Stoll: „Nein, ich sehe keine Schwierigkeiten, eher Herausforderungen, beispielsweise die Anfragen richtig abzuwägen. Schon zu Zeiten der Gründung des Vereins gab es immer eine hervor-ragende Koordination von Helfern zu Hilfesuchenden und ich kann mich nur bei den Helfern, Spen-dern und Mitgliedern bedanken, die dafür sorgen, dass alle Anfragen weitestgehend in diesem Verein erfüllt werden konnten.“
Brücke: Eine große Herausforderung ist doch vor allem Corona, wie kam der Verein mit der Pandemie zurecht?“
Oliver Stoll: „Im Jahr 2020 mussten viele Projekte aufs Eis gelegt werden. Beispielsweise war ein Stammtisch geplant, an dem sich der Verein vorstellen wollte um neue Mitglieder dazu zu gewinnen, oder aber das Projekt Mitfahrerbänke, welches von regelmäßigen Treffen lebt. Doch ich bin zuversichtlich, dass diese und andere Ideen sicherlich nur aufgeschoben sind. In den letzten Monaten konnten wir auch viel helfen mit der Corona-Einkaufshilfe, oder haben eine kleine Kleider-spendenaktion organisieren können. Auch aktuell bietet der Verein zusammen mit der Gemeinde Echzell die Koordination von Fahrthilfen zu Corona-Impfzentren an. Ich möchte auch einen Appell an alle Mitglieder eines Vereins richten: Ich bitte sie, ihrem Verein treu zu bleiben - unabhängig in welchem Verein sie tätig sind. Denn Vereine sind mitunter der wichtigste Ort, um Sozialleben und Zusammenhalt zu gestalten.“
Brücke: „Und wie ist die Resonanz des Vereines?“
Oliver Stoll: Die Resonanz ist sowohl auf Seiten der Helfer, als auch auf Seiten der Hilfesuchender sehr positiv. Schon als der Verein gegründet wurde und noch am Anfang stand, erhielt ich von vie-len Zuspruch und ich bekomme immer wieder mitgeteilt, dass vielen so ein Verein in der Kommune gefehlt habe. Ich mache die stark positive Resonanz auch an der großen Bereitschaft zu helfen fest. Da der Verein bereits so stark an Zuwachs gewann und auch so viele Nicht-Mitglieder im Verein helfen, spricht dies für eine sehr gute Resonanz.“
Brücke: „Und wie ist das mit der Werbung? Meinen Sie ihr Verein macht bereits genug Werbung oder wissen noch nicht genug über den Verein Bescheid?“
Oliver Stoll: „Für mich ist die wichtigste und die beste Werbung die Mundpropaganda. Zwar macht der Verein Werbung in der Gemeindezeitung, doch diese hauptsächlich um die Menschen zu erinnern, dass es einen Verein gibt, der hilft. Weitere Informationen sind auf der Website und auf Fa-cebook zu finden.“
Brücke: „Und was wünschen Sie sich für die Zukunft?“
Oliver Stoll: „Ich wünsche mir, dass sich noch mehr Mitglieder finden lassen, mehr Mitglieder, die diesen Verein stemmen und mit offenen Augen und Ohren den Verein unterstützen. Ich wünsche mir, dass alle weiterhin mit Achtsamkeit und Respekt umgehen. Es soll Menschen geholfen werden, ungeachtet der Konfession, Hautfarbe, Herkunft, Religion etc. Die Leidenschaft und Aktivität im Verein soll nicht abebben und vor allem sollen alle gesund und gestärkt aus der Pandemie ge-langen. Ich freue mich schon auf die nächsten Zusammenkünfte und Projekte, mit denen Echzeller Echzellern helfen.“
Brücke: „Vielen Dank.
Den Verein "Echzeller helfen Echzellern" erreicht man über seine Homepage, per E-Mail oder Telefon unter 06035/921009
Interview: Sophie Pfarschner