Aus zwei wird eins
Die Regionale Diakonie Oberhessen entsteht
Ein neuer Name für zwei bekannte und beständige Organisationen der Region: Seit dem 1.7.2024 verantwortet die Regionale Diakonie Oberhessen die übergemeindliche Sozialberatung und Sozialarbeit in den Landkreisen Wetterau und Vogelsberg und den Evangelischen Dekanaten Wetterau, Büdinger Land und Vogelsberg.
Mit über 180 Mitarbeiter:innen bietet die Regionale Diakonie Oberhessen damit an den Standorten Alsfeld, Büdingen, Butzbach, Friedberg, Karben, Lauterbach und Nidda ein umfangreiches Portfolio an sozialen Dienstleistungen an.
Weiterhin zuverlässige Versorgung bei steigendem Bedarf
Mit dem Zusammenschluss bleiben alle Standorte erhalten und es wird keinen Stellenabbau geben. Die dadurch entstehenden Synergien sind dringend notwendig, um dem Fachkräftemangel und planbaren Vakanzen durch rentenstarke Jahrgänge in den nächsten Jahren zu begegnen. So kann auch zukünftig die steigende Zahl von Klientinnen und Klienten zuverlässig versorgt werden. Mehr Digitalisierung im Bereich der Verwaltung wird ebenso dafür sorgen, leistungsstark zu bleiben.
Neben Leistungsentgelten und pauschalen Zuschüssen von Land und Kommunen kommt ein bedeutender Anteil der Einnahmen der Regionalen Diakonien aus Kirchensteuermitteln. Die Anzahl der Kirchenmitglieder und die Kirchensteuereinnahmen werden in Zukunft stark zurückgehen. Zusammen mit geringeren Zuweisungen durch die Diakonie Hessen (Wegfall von Lottomitteln) werden jährlich rund 20% geringere Einnahmen erwartet. Deren Reduzierung trifft die Regionalen Diakonien unmittelbar.
Um die immer notwendiger werdenden Aufgaben trotzdem weiterhin umfassend lösen zu können, werden im Bereich der Regionalen Diakonie neue Verbünde entwickelt. Aus den ursprünglich 17 Regionalen Diakonien sollen bis Ende 2025 noch zehn werden. Dies verbessert die Steuerbarkeit der Einheiten und es werden weitere Synergien entstehen.
Die Regionale Diakonie Oberhessen ist mit dem bereits seit 2022 geplanten Zusammenschluss ein Vorreiter und dient als Muster für andere Regionale Diakonien.
Hintergründe zur neuen Organisation
Zum 1.1.2022 wurde die Regionale Diakonie Hessen und Nassau gGmbH mit Sitz in Frankfurt am Main gegründet. Sie ist eine Ausgliederung der regionalen Sozialarbeit aus der Diakonie Hessen, die sich zukünftig als reiner Mitgliederverband organisiert. Zum 1.1.2023 übernahm die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) zu 100% die Gesellschafteranteile von der Diakonie Hessen. Im Prozess „ekhn2030“ stellt sich die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau neu auf, um auf Veränderungen wie die sinkenden Kirchensteuereinnahmen zu reagieren und sich fit für die Zukunft zu machen.
Regionale Diakonien mit Landkreisbezug
Das Gebiet der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau umfasst große Teile von Hessen und fünf Landkreise in Rheinland-Pfalz. Die Regionalen Diakonien und deren soziale Arbeit orientieren sich immer an den jeweiligen Landkreisen auf dem Kirchengebiet der EKHN, hier die Landkreise Wetterau und Vogelsberg. Das wird auch weiterhin so sein mit jeweils einem Schwerpunktstandort am Sitz der Landkreise.
Größere sozialpolitische Wirksamkeit durch Zusammenschluss
Im Hinblick auf sozialpolitische Einflussnahme ist mit dem Zusammenschluss der Regionalen Diakonien mit mehr Wirksamkeit zu rechnen als durch eine Regionale Diakonie allein. Gute Lösungen aus einem Landkreis können von den anderen Kreisen übernommen werden. Durch die Mitgliedschaft in der Liga Wetterau und der Liga Vogelsberg (hier als Vorsitz) entstehen gemeinsame, landkreisübergreifende Möglichkeiten zum Wohle aller hilfsbedürftigen Menschen der Region Oberhessen.
Kirche und Diakonie
Die Regionale Diakonie Oberhessen ist zuständig für die Evangelischen Dekanate Wetterau, Büdinger Land und Vogelsberg. Die Dekanate umfassen 200 Kirchengemeinden und 21 Nachbarschaftsräume. Die Kirchengemeinden werden sich stärker sozialräumlich ausrichten.
Die Diakonie ist bereits seit langem im Sozialraum aktiv und wird die Kirchengemeinden hier unterstützen. Die positive Wirksamkeit kirchlichen Handelns wird in der Bevölkerung überwiegend den diakonischen Arbeitsfeldern zugesprochen. Die Zukunft der Kirche wird die diakonische Kirche sein. Dies zeigen auch neueste Studien zum Vertrauen zu den Wohlfahrtsverbänden.
Personal und Struktur
Die Regionale Diakonie Oberhessen hat, wie im beigefügten Organigramm zu erkennen, eine flache Leitungsstruktur mit einer Leitungsebene. Führen in Projekten und Nachwuchsförderung in smarten Teams sind selbstverständlich. Im Jahr 2023 zeichnete der Wetteraukreis die Regionale Diakonie Wetterau als familienfreundliches Unternehmen aus. Eine Mitgliedschaft im Netzwerk „Erfolgsfaktor Familie“, sinnstiftende Arbeitsplätze und Vergütung auf Marktniveau stehen ebenso für die Regionale Diakonie Oberhessen wie überdurchschnittliche Sozialleistungen.