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Der zweite Echzeller Parkplatz-Gottesdienst

Nach dem Erfolg an Ostern folgte am Pfingstsonntag der nächste ganz besondere Gottesdienst

Es war sehr windig beim zweiten Echzeller Auto-Gottesdienst auf dem Rewe-Parkplatz, „aber das passt ja zum Thema“ stellte Pfarrerin Kopelke vergnügt fest. Denn an Pfingsten geht es um den Heiligen Geist, und der tritt- laut Bibel- wie ein Wind auf, oder als Brausen bzw. als Feuer. Deshalb waren auch die landwirtschaftlichen Anhänger, von denen aus die Pfarrer und die Musiker den Gottesdienst gestalteten, mit rot und orange, den Farben des Feuers und des Pfingstfestes, geschmückt.

Rund 70 Autos waren gekommen, dazu einige Radfahrer und Fußgänger. Pfarrerin Kopelke begrüßte den „Echzeller Biker-Club“, der sich seit dem letzten Parkplatz-Gottesdienst um 50% vergrößert habe. Damit spielte sie an auf die älteren Damen, die in elektrischen Rollatoren gekommen waren und so ihren Sitzplatz gleich mitbrachten.

Pfarrer Sylla, Pfarrerin Kopelke und die angehende Lektorin aus Leidhecken, Steffi Denig hielten den Gottesdienst und sprachen über die erste große Sprachenverwirrung beim Turmbau zu Babel. Der sei damals so eine Art Trennungskind gewesen, resümierten sie. Ein größer werdendes Volk, dass das Auseinanderbrechen verhindern wollte, suchte sich ein Projekt, dass sie zusammenschweißen sollte. Der Turm soll groß sein und bis an den Himmel reichen, so das ehrgeizige Ziel. Doch das Zusammenschweißen gelingt nicht, es kommt doch zu Streit und man versteht sich nicht mehr. Daraus entwickelte sich wohl die Erklärung zu den vielen Sprachen die als das babylonische Sprachengewirr sprichwörtlich geworden ist.

„Und was hat das nun mir Pfingsten zu tun?“ fragte Steffi Denig und erklärte gleich selber: „Die Vielsprachigkeit, die beim Turmbau zu Babel entstand, wurde an Pfingsten zur großen Verständigung. Denn durch den Heiligen Geist, der den Jüngern an Pfingsten erschien, konnten sich alle wieder verstehen, trotz unterschiedlicher Sprachen.“ Trotz allem blieb die Vielfalt der Sprachen und Kulturen erhalten.

Musikalisch wurde der Gottesdienst hervorragend ausgestaltet von Anneli Richter am Klavier, Reiner Herr an der Trompete und Sophie Pfarschner, Gesang. Beim großen Dank für alle Helfer hupten die Autofahrer dann, was das Zeug hielt. Hier war die Dankbarkeit zu spüren, dass es wieder möglich war, gemeinsam einen Gottesdient zu feiern, wenn auch unter solch besonderen Umständen.

Der Wind blieb den ganzen Gottesdienst über sehr präsent. Erst als nach dem Ende des Gottesdienstes alles abgebaut und aufgeräumt war, kam der erste Schauer vom Himmel.

Text: Alrun Kopelke / Bilder: Thomas Wettig


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