Andacht und Feier zum Mahnmal
Durch viele weitere Spenden für das Mahnmal zur Erinnerung an die jüdische Bevölkerung in Echzell konnten jetzt 12 weitere Figuren hergestellt werden. Dieses wurde am Sonntag abend mit einer beeindruckenden Andacht und einem anschließenden Zusammensein gefeiert.
Nach einem einstimmenden Orgelspiel von Dr. Ralf Schäfer begrüßte Gudrun Friedrich, die Sprecherin des Arbeitskreises "Jüdisches Leben in Echzell", die Anwesenden und dankte für die hohe Akzeptanz und Spendenbereitschaft der Gemeindemitglieder und der Bevölkerung zur Realisierung des Mahnmals. Pfarrer Heinz Weber schloss sich dem Dank an und begrüßte die Gemeinde mit beeindruckenden Worten zum Thema "Gedenken". Er ermahnte, das Gedenken aufrecht zu erhalten, gerade auch weil jetzt bereits die Generation derer, die damals Kinder waren, stirbt. Wir gedenken um Wunden zu heilen und weil wir nie wieder zulassen wollen, dass Menschen anderen Glaubens und anderer Herkunft so etwas angetan wird.
Das darauf folgende Titellied aus "Schindlers Liste", vorgetragen von dem Geiger Klaus Hastermann aus Wölfersheim, unterstützt von Organist Dr. Schäfer ging jedem unter die Haut. Dr. Jochen Degkwitz erläuterte danach die Entstehung der Idee für das Mahnmal und gab wichtige Hintergrundinformationen, bevor er zu Halvor Boller überleitete, der aus einem Buch von Lena Gorelik vorlas: "Wie es ist, als Jude in Deutschland zu leben". Eindrucksvoll präsentierten Julia Bärsch, Michael Möbs und Martin Steiner das jiddische Lied "Donna Donna" (Dos Kelbl) bevor Halvor Boller das Gedicht "Brüder" von Christian Morgenstern vortrug. Das Lied "Freunde, dass der Mandelzweig..." und ein Überraschungslied beendeten den offiziellen Teil. Danach folgten im hinteren Teil der Kirche bei Kuchen und Wein interessante Gespräche.